Feb 2006
21.02.2006: Internationaler Tag der Muttersprache
Wow, was für ein Tag. Nicht einfach Dienstag - wie langweilig wäre das denn? Nein, es ist der "Internationale Tag der Muttersprache", ein von der UNESCO ins Leben gerufener Gedenktag zur "Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit".

Wow, das klingt großartig. Einen ganzen Tag lang nur in seiner eigenen Sprache sprechen, in Worten schwelgen, die man bereits mit der Muttermilch aufgesogen haben sollte. 24 Stunden lang den eigenen Wortschatz rauf- und runterbeten, lyrischen Umgang mit dem Gelernten pflegen, alle Anleihen aus anderen Sprachen beiseite schieben und laut herausschreien: Hört mir zu, ich spreche deutsch!

Klingt großartig, ist aber alles andere als easy - uppps, einfach. "Damit pimpst Du Deine Karre zum geilsten Gefährt aller Zeiten", schallt es aus dem TV, nein, aus dem Fernseher. "Die VIVA-Chart-Show" (VIVA), "Big Brother" (RTL 2), "die story" (WDR), "LateLounge" (HR) - überall wimmelt es nur so von Anglizismen, von aus dem englischen Sprachgebrauch entliehenen Worten. Unglaublich, aber wahr. Man benutzt heutzutage so viele dieser nichtmuttersprachlichen Wendungen, dass einem hier und da gerne mal die Orientierung verloren zu gehen droht.

Nehmen wir folgendes Beispiel: "I
nternational orientiertes Wachstumsunternehmen sucht ambitionierte Management Trainees für den Bereich Sales." Eine Stellenanzeige, die man durchaus auch so hätte betiteln können: "International orientiertes Wachstumsunternehmen sucht ambitionierte Auszubildende für den Vertriebsbereich." Und das war noch harmlos. Worthülsen wie "abchecken", "daily soap", "key account manager", "rumpsteak" oder "zombie" - alles Anglizismen, für die es wunderbare, deutsche Worte gibt.

Zu sagen, hey, vergesst all das, wäre einfach - oder easy, je nachdem. Natürlich ist es das nicht. Nicht einmal für einen Tag dürfte es möglich sein, ganz allein auf deutsches Vokabular zurückzugreifen. Da gibt man sich alle Mühe, unterhält sich, denkt sogar rein in deutsch - und dann fällt einem ein, dass man noch was für seinen Computer (!) besorgen wollte. Man zieht los, checkt (!) die Preise - und irgendwann kauft man das MousePad (!) mit seiner ec-Karte (!)... Schönen
"Internationalen Tag der Muttersprache" wünsche ich.
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Welttag des Schwachsinns - eine neue Serie!
Tach alle,

wer kennt ihn nicht, den Weltjugendtag? Oder vielleicht den Weltnichtrauchertag, Muttertag, Vatertag, Namenstag... und wie sie alle heißen. Aber wer von Euch wusste, dass es auch so wertvolle Tage wie Tag des Fleißes, Weltvegantag (ok, Stefan und Carrie mal ausgenommen), Internationaler Tag für die Verhütung der Ausbeutung der Umwelt in Kriegen und bewaffneten Konflikten oder sogar den Welttag des Fernsehens gibt? Und das war nur ein klitzekleiner Auszug aus einer ewig langen Liste völlig banaler Feiertage, die niemand braucht.

Um Euch einige der absoluten Highlights näher zu bringen, werde ich in den kommenden Wochen und Monaten immer mal wieder Tage vorstellen - und natürlich meine ganz persönlichen Gedanken dazu zu Papier (nee, wie heißt das eigentlich hier?) bringen. Schaut also immer mal wieder rein, denn hier kann man noch was lernen...
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Zeit des Wartens - Teil II!
Und wieder ein Vormittag, an dem es heißt, Ruhe zu bewahren. Ruhe vor dem möglichen Sturm, denn heute soll es schließlich endlich ankommen: mein neues Bett. Ein letzter Anruf bei der Spedition, heute Morgen um kurz nach 8, eröffnete mir, dass es einmal mehr Zeit ist, zu warten. Ich sei auf eine der letzten Vormittags-Touren disponiert worden, das heißt die Männer kommen zwischen 11.30 Uhr und 13.30 Uhr bei mir vorbei. Bis zu fünf Stunden ausharren - das ist hart. Naja, zumindest hab ich jetzt das Schlafzimmer soweit "aufgeräumt", dass ich genug Platz habe, das Bett zusammenzuschrauben...

Fünf Stunden sind allerdings nichts gegen die knapp 50 Tage, die mein Gesicht warten musste, ehe ich es gestern Abend endlich von der mittlerweile recht üppigen Behaarung befreite. Keine Angst, natürlich habe ich von einem radikalen Kahlschlag abgesehen und meinen Goatee - ebenfalls in baträchtlicher Länge - stehen lassen. Hab ich nicht ein wahnsinnig spannendes Leben, an dem ich Euch teilhaben lasse? Nein, ich bitte Euch, keinen Dank. Das mache ich doch gerne...

VORSICHT UPDATE!!!

Das Warten hat sich gelohnt. Pünktlich wie die Maurer erschienen zwei durchtrainierte junge Männer gegen 13.25 Uhr an meiner Wohnungstür und brachten mir das so ersehnte Ruhemöbel. Ok, der eine war ca. 220 Kilo schwer, der andere sah aus wie ein kosovo-albanischer Autoschieber mit kleinem Alkoholproblem. Aber nett - und sie haben das doch recht schwere Paket ohne Murren bis in den dritten Stock geschleppt, was mich natürlich zu einem herzlichen "Dankeschön" verleitete. Genug der vielen Wort, das Bett steht bereits. Das Kopfteil muss ich noch anschrauben, aber das hat noch ein wenig Zeit. Schließlich muss ich noch ein wenig Nahrung zubereiten, mich der allgemeinen Körperpflege hingeben und danach meinen Staatsgeschäften nachgehen...
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Weisheiten - alles nur Sprüche?
Der Volksmund sagt: Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Ganz so weit würde ich nicht gehen, da bin ich ja mal ehrlich. Aber damit gerechnet, die Nummer der Spedition, die mir mein Bett bringen wollte, noch herauszubekommen hatte ich auch nicht mehr. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt - auch das sagt der Volksmund, und in dem Punkt stimme ich mit ihm überein.

Die Sache mit dem gelben Zettel und der nicht vorhandenen Rückrufnummer hat mich genervt. Also habe ich nochmal bei Neckermann angerufen, meine Geschichte der dritten Sachbearbeiterin geschildert - und siehe da, die Gute hatte ein Einsehen und gab mir - obwohl sie es eigentlich nicht darf - die Nummer der Spedition. Von hier an ging es recht schnell und unkompliziert. Angerufen, neuen Termin ausgemacht und mir erklären lassen, wieso die Männer am Freitag erst um 20.30 Uhr bei mir klingelten. Letzter Stand der Verhandlungen: Freitag Vormittag (ich kann mich ab 07.45 Uhr informieren, wann genau) kommt jetzt meine neue Schlafstätte. Ich bin gespannt.
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Hotline? Wohl kaum!
Wie sollte es auch anders sein... mein neues Bett ist natürlich nicht geliefert worden. Den gestrigen Morgen bis ca. 14 Uhr erfolglos gewartet, dachte ich mir, probier's doch mal mit der Hotline - immerhin wird Neckermann.de ja jedes Jahr zum besten Online-Shop gewählt. Da sollte doch wohl auch die Hotline auf Zack sein.

Na, was gemerkt? Richtig, ich wählte für den letzten Satz den Konjunktiv: sollte! Gut, sie sind nett, das muss man ihnen lassen. Aber auf meine Frage, was denn nun mit meinem Bett sei bekam ich nur die Antwort: "Hmm, wir haben hier im System keine Meldung. Und die Telefonnummer der Spedition haben wir auch nicht." Wie bitte? Der beste Online-Shop des Jahres weiß nicht, wer die Ware ausliefert? Respekt! Lange Rede, kurzer Sinn: Bis 13 Uhr sollte das Bett bei mir sein, um 20:30 Uhr - als ich mich im Büro durch die Olympia-Eröffnungsfeier kämpfte - waren die Möbelschlepper dann wohl endlich da. Das zumindest steht auf dem gelben Zettel, den ich heute (!!!) in meinem Briefkasten fand.

Und damit nicht genug. Als Ausweichtermin schlägt die Spedition den kommenden Mittwoch vor - ohne Angabe jeglicher Uhrzeit. Sollte mir der Termin nicht passen, könnte ich ja anrufen. Steht auf dem Zettel. Und was fehlt? Genau, die Telefonnummer. Wo bekomme ich die jetzt her? Von der Hotline? Wohl kaum...
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Was fürs Auge!
Tach zusammen,

heute wird nicht geschimpft - zumindest nicht in diesem Blog-Eintrag. Der Schrank, auf den ich im Möbelhaus meines Vertrauens ein Auge warf, ist da. Er steht in voller Pracht in meinem Schlafgemach, dummerweise an der falschen Stelle. Das wurde mir aber erst klar, als ich mit dem Aufbau fertig war und merkte, dass ich das Ungetüm allein niemals quer durch den Raum schieben kann. Nun ja, immerhin steht er, ist bereits eingeräumt - fertig.

Jetzt warte ich noch auf die Lieferung des neuen Betts und hoffe, dass es innerhalb der nächsten zwei Stunden hier aufschlägt. Denn arbeiten muss ich ja schließlich auch noch.

So ganz nebenbei habe ich mal eine kleine Foto-Love-Story für Euch zusammengebastelt. Da könnt ihr nochmal sehen, was alles passieren kann, wenn man sich "nur das eine Tattoo" stechen lässt.

KEINE MACHT DEN DROGEN - und was ist mit der Tattoo-Sucht?

Der Exil-König
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The king is dead - long live the king!
Tach zusammen,

was für ein besch... Tag. Ok, ich gebe zu, es gibt bessere oder kreativere erste Sätze in einem neuen Blog. Aber dieser eben war der einzige, der meine letzten - sagen wir mal - gut 15 Stunden zusammenfasst. Was passiert ist?

Also, am Dienstag habe ich mir endlich einen Kleiderschrank gekauft, welcher am morgigen Freitag geliefert wird. Zumindest hoffe ich das. Damit dieses Prachtstück moderner Schreinerkunst auch einen extra schönen Platz im Schlafzimmer erhält, musste ich eben jenes ein wenig umräumen. Und wer mich kennt, der weiß, was das heißt: Neben dem Schlafzimmer wird auch der gesamte Rest der Wohnung eigentlich unbrauchbar gemacht. Überall Kisten, Kartons, Gerümpel, und nur noch hier und da eine Art Schleichweg durchs Unterholz.

Genau das ist natürlich wieder passiert. Doch damit nicht genug. Bei solchen Gelegenheiten komme ich gerne auf die Idee, meine Wohnungsgegenstände auch mal an neuen Positionen zu testen. Zum Beispiel das Bett. Eine ca. 220x160 Zentimeter große und doch recht schwere, sperrige Spielwiese sollte von einem Ende des Schlafzimmers ans andere geschoben werden. Übermut kommt bekanntlich vor dem Fall, so dass das Ergebnis ein in sich zusammengefallenes Bettgestell mit anschließender Bestellung eines neuen Schlafgemachs bei einem bekannten Versandhaus meiner Wahl war - Super! Zur Erinnerung: Ich wollte "nur" einen Kleiderschrank. Gebraucht hätte ich selbst den nicht, es ging die Jahre vorher ja schließlich auch ohne.

Völlig entnervt machte ich mich dann auf den Weg zur Arbeit. Wer schon einmal einen Abstecher in mein kleines Exil im Schattenreich Hessen gewagt hat, kennt die Unannehmlichkeiten, die sich einem in den Weg stellen, will man sein Reittier irgendwo in der Nähe meiner schlichten Unterkunft anbinden. So erging es mir auch gestern Abend, so dass mir nicht viel anderes übrig blieb, als meine Sänfte nicht regelgerecht halb an einem Ende eines Velo-Weges zu parken. Ein lustiger - oder sollte man sagen, militanter - Velo-Fahrer hat mich dann des Nachts auf meinen Fehler aufmerksam machen wollen. Zum einen brachte er den rechten Scheibenwischer in senkrechte Position (er war nicht beschädigt), zum anderen prangerte ein gelber Aufkleber auf der Seitenscheibe des Beifahrers. Die Worte "Parke nicht auf unseren Wegen" schienen angebracht - und zwar für immer. Denn der Aufkleber ließ sich, ähnlich wie zu alten Zeiten die Sticker des Phantasialandes, nicht einfach so entfernen. Eine Art Superkleber aus dem Hause eines bekannten Waldvogels schien auf der Rückseite gleichmäßig verteilt worden zu sein. Erst in der Tiefgarage meines Arbeitgebers konnte ich diesen Hinweis des Velo-Fahrers dann in das verwandeln, was ich mit eben jenem Vertreter der Bürgermiliz auch gerne gemacht hätte...

Was für ein besch... Tag!
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