Mar 2006
Wie man ihn bindet, so ist man...
Ach, herrlich - es ist Frühling im Schattenreich. Natürlich noch nicht offiziell, denn auch in Hessen wartet man auf den im Kalender verzeichneten Start der ersten Jahreszeit. Aber es ist warm draußen, satte 14 Grad servierte mir das Thermometer in meinem kleinen, aber feinen und getreuen Reisemobil. Wahnsinn, noch vor 14 Tagen waren es locker -5 Grad - wenn nicht noch weniger.

Der Lenz ist also da, zumindest steht er vor der Tür. Das ist natürlich mal eine gute Nachricht. Passend zur Einleitung der angenehmeren Jahreshälfte werden die Sportfreunde Herrengarten am kommenden Dienstag den Winter verabschieden. Zwar gehen wir noch nicht gleich an die frische Luft, dafür aber ins Casino Wiesbaden. Der Auftrag an die Belegschaft der Sportfreunde war eindeutig: Anzug, Hemd, Krawatte. Den Anzug hatte ich ja bereits, das Hemd und die Krawatte habe ich mit Martina zusammen am Samstag in der Stadt erstanden. Die Idee mit dem schwarzen Hemd war meine, die wundervolle Krawatte im dezenten Dessin die meiner Freundin. Bis hierhin nicht sonderlich spektakulär, wäre da nicht das kleine Problem gewesen: Und wer bindet mir die Krawatte nun? Tja, einige Versuche gingen ins Land - aber heute habe ich auf einer mir sehr sympathischen Website die Anleitung gefunden, mit der auch ich in der Lage war, mir einen kleinen Knoten zu binden.

Wunderbar, nachdem auch das nun hinter mir liegt, heißt es am Dienstag: Faites vos jeuz! Oder so ähnlich. Und wenn der Croupier später am Abend ein "rien ne va plus" in de Runde wirft, dann nur als Zeichen, dass ich soeben die Bank gesprengt habe...
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Ohhh, wie ist das schön...
Hallihallohallöle!

Nein, keine Bange: Euer König ist nicht verrückt geworden! Er ist nur lebensfroh, denn heute ist ihm eines klar geworden: Es geht doch nichts über Eigentum!

Ja, wie jetzt Eigentum? Ich bin zwar noch kein Häuslebauer, aber in der heutigen Post fand ich doch tatsächlich bereits meinen Fahrzeugbrief. Damit ist das Ende einer vierjährigen Abbezahl-Posse gekommen und ich darf mich endlich "Eigentümer eines Kleinwagens" nennen. Keine Bank mehr, bei der man bei einer eventuellen Ummeldung betteln muss, dass sie den Brief an das zuständige Straßenverkehrsamt schickt. Nein, das ist alles passé, over, aus und vorbei...

Grüße aus dem Schattenreich,
Euer König
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Es gibt so viel Neues...
Man, man, man - die Zeit vergeht so schnell. Elf Tage ist es nun schon her, seit ich mich das letzte Mal aus dem Schattenreich gemeldet habe. Elf lange Tage, die an mir vorüberzogen wie . Auch wenn es "nur" elf Tage waren, so ist doch eine ganze Menge passiert. Aber immer der Reihe nach...

Privat: Es geht aufwärts. Was soll ich sagen? Ich habe mich neu verliebt - naja, sagen wir mal, ich bin wieder verknallt. Und dieses Mal ist es anders als sonst. Ich scheine eine Person gefunden zu haben, mit der ich einfach wunderbar harmoniere. Wir verstehen uns einfach, ob mit Worten oder Blicken. Wie gesagt, es ist anders... aber schön!

Beruflich: Alles beim Alten. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich der von mir in letzter Zeit so schmerzlich vermisste Enthusiasmus wieder zurückmeldete. Zwar bislang nur in Ansätzen, aber das macht sich bereits bezahlt. Ich hatte wieder Tage voller Energie und Lust, im Büro etwas voranzubringen. Hoffen wir mal, dass es auch so bleibt.

Mobil: Ich bin nun endlich der Besitzer meines kleinen Corsas. Ich habe gestern die Schlussrate bezahlt, warte nun nur noch auf den Fahrzeugbrief, den mir die Bank schicken wird. Wow, so schnell vergehen vier Jahre.

So long,
Euer König
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Ich bin für Zwangsabstieg
Hallihallo Freunde des gepflegten Rasenschachs,

was für eine Woche. Oder nicht? Gespickt mit hervorragendem Fußball, sowohl in der Bundesliga als auch auf internationaler Ebene, erlebten deutsche Fans des MSV Duisburg wunderbare Tage voller Frohsinn und Heiterkeit. Da spielt die deutsche Nationalmannschaft gegen die Fünftklässler aus Südeuropa auf einem selten da gewesenen Niveau, putzen die Zebras vor heimischer Kulisse quasi im Alleingang die Gäste aus Nürnberg.

Herrlich - wäre da nicht die Crux, dass kurz nach dem 6:0-Siegtreffer durch den Duisburger Möhrle mein Wecker klingelte und mich darauf aufmerksam machte, dass ich schleunigst den Weg zurück in die Realität finden muss. Und die ist bekanntlich oftmals alles andere als schön. So auch in diesem Fall. Kaum aufgewacht aus süßen Träumen überkommt mich das Wissen ob der fatalen Vorstellungen a) Klinsmanns Stolperelf und b) Kohlers Stümperfußballer.

Als deutscher Fan des MSV Duisburg kann man sich derzeit vor Scham nur in den eigenen vier Wänden unbeschadet bewegen. 1:4 gegen Italien, 0:3 gegen Nürnberg - Zahlenspiele, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen. Und ganz nebenbei wird der Wunsch nach einer weitreichenden Reform laut. Wir brauchen den Zwangsabstieg, wie beim Eishockey. Wenn da die deutsche Mannschaft innerhalb eines festgelegten Zeitraums nicht "performt", sind Spiele gegen Spitzenteams erst einmal nicht mehr Teil des Jahresprogramms - denn man rutscht in die B-Klassigkeit ab.

Wieso gibt es das nicht im Fußball? Wer wie wir seit 16 (oder waren es schon 17?) Spielen nicht mehr gegen eine der großen Nationen auf dem grünen Rasen bestehen kann - welche Art von Berechtigung hat eine solche Mannschaft dann noch, erstklassig zu sein. Gut, für die Zebras wird sich die Erstklassigkeit demnächst eh erledigt haben. Und damit wahrscheinlich auch schon der Auftritt des einzigen Weltmeisters im Kader, Coach Kohler. Ein Fehleinkauf sondergleichen.

In Duisburg und auch in Kreisen des DFB fehlt eines: Einsicht. Man muss einsehen, dass man nicht geschaffen ist - nicht mehr - für das Spiel der Großen. Kleine Brötchen backen (und gleichzeitig drei Euro ins Phrasenschwein zahlen) ist angesagt, und auch besser so. Vielleicht hilft es ja, auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Und dass ich irgendwann von meinem Wecker geweckt werde mit dem Wissen im Hinterkopf: Wow, wir haben Italien geschlagen - und das war kein Traum!
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Schneeflöckchen,...
Alter Schwede, es ist der 3. März - und draußen sieht es aus, als käme heute Abend das allseits beliebte und hoch geschätzte Christkind. Es schneit im Schattenreich, und das nicht zu knapp. Bereits gestern Vormittag fiel tonnenweise weiße Pracht vom Himmel. Ein Blick aus dem Bürofenster verriet mir aber da noch: Kein Problem, bleibt nicht liegen! Welch trügerisches Bild.

Als ich dann so gegen 21 Uhr hier in meinem beschaulichen Viertel ankam, wurde ich eines Besseren belehrt. Wer schon einmal hier war, kennt den durchaus als Berg der dritten Kategorie anzusehenden Hügel, an dem ich wohne. Auf der Suche nach einem Parkplatz - die wie so oft im Halteverbot endete - bemerkte ich recht schnell, dass das gesamte Viertel eine mehr oder weniger lustige Eisfläche geworden war. Helau!

Geschickt, wie man als Walsumer aber so ist, fuhr ich serpentinenartig von oben nach unten, und entging so dem allgemeinen Rutschvergnügen der anderen Fahrer. Die standen mit durchdrehenden Reifen irgendwo mitten am Hang, kamen keinen Zentimeter vorwärts und waren scheinbar zu feige, sich rückwärts hinunter rollen zu lassen. Bis spät in die Nacht waren ihre erfolglosen Versuche, den Col de Madeleine von Darmstadt zu erklimmen, zu hören.

Und was ist heute? Nunja, ich musste ja früh raus, um mein Auto dem Zugriff der Ordnungsamt-Beamten zu entziehen. Und es schneit (ja, schneit, nicht scheint!), als wäre heute der letzte Tag, an dem die Welt dazu Möglichkeit hat. Zum Glück hat es aber nicht getaut, denn sonst wäre das Mädel mit ihrem alten Astra heute den Hügel hier locker heraufgekommen und nicht wieder direkt vor meiner Haustür auf der Stelle gefahren - so hatte ich wenigstens ein bisschen Spaß!

Ich werde heute auf jeden Fall ein Hühnchen mit unserer Nachrichten-Redaktion rupfen müssen. Die hatte einen Schneesturm zwar vorhergesagt - aber nicht bei uns, keine Panik! Ich möchte nicht wissen, wie es dort ausschaut, wo der Blizzard gewütet hat. Gute Nacht...
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Finally we made it
Am Aschermittwoch ist alles vorbei - endlich! Die Tage der Qualen und des Leids haben ein Ende, im TV laufen wieder Sendungen für jedermann, und auch der letzte Mohikaner hat sein dämliches Kostüm zurück in den Kleidersack gesteckt.

Karneval, was für eine Zeitverschwendung. Da treffen sich hunderte von Menschen, um sich kollektiv zu besaufen. Nicht, dass man sowas das ganze Jahr über tun könnte - und was ja auch einige unter uns durchaus das ganze Jahr über tun. Aber einmal im Jahr flippen die Menschen in Deutschland aus, liegen sich in den Armen, lachen über Witze, die sie nicht verstehen, sind freundlich (zumindest nach außen) und praktizieren freie Liebe als gäbe es kein Morgen.

Ich will kein Moralapostel sein, nichts liegt mir ferner. Aber das alles kann man auch am Tag der Deutschen Einheit (ok, da vielleicht nicht, ist ja eher ein Trauertag) oder an Fronleichnam tun - wieso also unbedingt an Karneval? Ein Brauch, der mir persönlich sehr suspekt ist - und lustigerweise von der Industrie unterstützt wird. Da bekommen Menschen halbe Tage geschenkt, um es sich alkoholtechnisch mal so richtig zu besorgen. Und das unter der Woche. Fragt man mal nach nem halben Tag (geschenkt, versteht sich), um zur Hochzeit seiner Cousine zu fahren, wird man höchstens mit nem kühlen Lächeln vertröstet.

Naja, aufregen lohnt sich eh nicht - mit wem will man denn gegen diesen Missstand protestieren? Schließlich liegt ja fast ganz Deutschland mit dickem Schädel unter den Bürotischen und schläft den Rausch der vergangenen Tage aus...
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Redesign!
Da ist er wieder, der König, back from the exile!

Und was hat er im Gepäck, eine Website mit neuem Anstrich. Irgendwie ging mir dieses Pergament-Design ziemlich auf den Geist. Gut, es hat wunderbar zum Thema "Königreich Walsum" gepasst - aber unser kleiner Staat ist nunmal alles andere als mittelalterlich. Im Gegenteil, mit dem von mir geplanten internationalen Flughafen sind wir drauf und dran, in die Champions League der begehrtesten Plätze der Welt aufzusteigen. Und von dort aus wird es kein Zurück geben. Eine wundervolle Vision!

Was gibt es Neues zu berichten aus dem Schattenreich?

- Vorgestern habe ich "Syriana" im Kino gesehen, der neue Film mit George Clooney. Nicht gerade leichte Kost, würde ich mal sagen. Undurchsichtig wie die internationale Politik, die das Werk kritisieren will, kommt der Streifen daher. Man weiß nie genau, wer eigentlich mit wem unter einer Decke steckt. Eigentlich ein Killerkriterium, wäre der Film nicht doch auf eine interessante Weise fesselnd. Erinnert hat er mich an "Traffic", der ebenfalls mehrere Handlungsstränge nebeneinander laufen lässt und sie dann irgendwann, irgendwie zusammenführt. Ich würde sagen, schaut Euch "Syriana" mal an...

- Ich wurde gestern auf eine mir noch unbekannte Band aufmerksam gemacht, die da heißt "36 Crazyfists". Jetzt werden sicher einige von Euch sagen: "Alter Hut, kenne ich schon lange!" Da kann ich nur erwidern: "Wieso habt ihr mir davon nichts gesagt???" Richtig gute Combo, die sich wunderbar bei "Funeral for a Friend", "Story of Year", "Bullett for my Valentine" und Konsorten einreiht und da auch keinen Vergleich scheuen muss.

- Heute ist der 1. März, und ich beginne einmal mehr eine Art Selbstaskese. Diese mir auferlegte Zeit der Enthaltungen hatte ich bereits Anfang dieses Jahres recht erfolgreich hinter mich gebracht. Dieses Mal wird es aber ein klein wenig anders aussehen. Zeitraum wird sein von heute bis zum 31.03. - vorerst. Ziel wird sein, in dem genannten Zeitraum die Finger zu lassen von: Alkohol, Süßigkeiten aller Art (Bonbons, Kekse, Schokoriegel, etc.), Chips und ähnliches, Cola (Cola light ist ok) und Co.. So lief es auch im Januar, dieses Mal setze ich aber auf einen "cheat day", und zwar wird es der Samstag sein. An diesem Tag der Woche darf ich alles essen, worauf ich Lust habe - aber in Maßen! Zusätzlich werde ich ein Gewichts- und Fitnesstagebuch führen, deren Zwischenstände ich ebenfalls Samstags bekannt geben werde. Wer also regelmäßig reinschaut, kann mit mir zusammen abnehmen Winking

Soweit, so gut - ich werde mich jetzt mal in Richtung Bett begeben.

Es grüßt seine Durchlaucht König Norman von Walsum (man, das klingt so narzistisch, wenn man das selbst schreibt)
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